Kulturgeschichtlich betrachtet ist klar, dass die jeweilige Kultur mit ihrer je spezifischen Sprache, Vorstellungswelt und den ihr eigenen Werten und Normen identitätsstiftend ist. Die kollektive oder „Wir“-Identität existiert nicht außerhalb der Individuen, die dieses „Wir“ konstituieren und tragen, sie ist eine Sache individuellen Wissens und Bewusstseins. Das Bewusstsein sozialer Zugehörigkeit erklärt sich wiederum aus dem Teilhaben an einem gemeinsamen Gedächtnis und einem gemeinsamen Wissen, was durch ein gemeinsames Symbolsystem vermittelt wird, wie durch Sprache, Texte, Riten, Tänze, Essen und Trinken, Ornamente, Tätowierungen etc.

 

In einer heteronormativen, zumeist „weißen“ Welt, in der Leistungsfähigkeit und funktionieren wichtige Maßstäbe sind, macht jede*r, der*die von dieser Norm abweicht die Erfahrung des anders-seins. Oftmals löst das anders-sein Selbstzweifel aus, wir entwickeln Ängste, Panik oder bekommen innerlich das Gefühl ein Freak zu sein. Dass jede*r von uns ein wundervolles Geschöpfe unter der Sonne ist, das erkennen wir manchmal erst wieder, wenn wir unser Herz wieder für uns selbst öffnen.